Andreas Jung sagt Bäckern Unterstützung zu
Bei einem Gespräch in der Bäckerei Stadelhofer in Singen sagte der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung den Vertretern der Bäcker der Region seine volle Unterstützung zu. Vorausgegangen war ein Brandbrief der Betriebe, bei denen auf die Bedrohung der Betriebe durch explodierte Energiepreise aufmerksam gemacht wurde.
Andreas Jung machte deutlich: „Die Bäckereien versorgen uns mit Brot und Backwaren. Die Betriebe stehen für Arbeit, Ausbildung und Wertschöpfung vor Ort. Wenn sie verschwinden, wird unsere Region ärmer. Deshalb muss jetzt schnell wirksame Unterstützung kommen – wie insgesamt für Mittelstand und Handwerk, es geht um unsere wirtschaftliche Substanz.
Aus der Praxis berichteten die Bäcker, dass die Energiepreise sich in den vergangenen Monaten vervielfacht hätten. Zudem seien Mehl und andere Produkte viel teurer geworden. Alles zusammen führe zu einer existenzbedrohenden Zuspitzung bei vielen Betrieben. Sie kritisierten, dass es Energiekostenzuschüsse für die Industrie gebe, für den Mittelstand aber nicht. Die Preisbremsen kämen im Frühjahr zu spät.
Andreas Jung erklärte dazu: “Wir nehmen Robert Habeck beim Wort!” Der Bundeswirtschaftsminister hatte öffentlich zugesagt, das “Energiekostendämpfungsprogramm” für Mittelstand und Handwerk zu öffnen – ausdrücklich auch für Bäckereien. Stattdessen hat die Bundesregierung nun allerdings angekündigt, das Programm insgesamt zum Jahresende einzustellen. “Das darf nicht passieren”, so Andreas Jung. Weder die erst für das Frühjahr angekündigten Preisbremsen, noch eine Einmalzahlung im Dezember werde alle Existenzfragen klären. “In akuten Notlagen muss geholfen werden.” Zudem müsse die Lücke zwischen der Einmalzahlung im Dezember und dem Greifen der Preisbremsen im Frühjahr geschlossen werden.
Andreas Jung betonte weiter, es gelte auch eine Schieflage zwischen Gas und Strom einerseits und Öl und Pellets andererseits abzuwenden. Während bei Gas und Strom Preisbremsen im Frühjahr kommen sollen, ist bei Öl und Pellets bislang keine Erleichterung vorgesehen. Es gibt aber Bäckereien, die staatlich gefördert auf Pellets umgestellt haben und jetzt das Dreifache zahlen als vor der Krise. “Diese Betriebe dürften nicht im Regen stehen gelassen werden”, forderte Andreas Jung. Er erwarte von der Bundesregierung, dass sie kurzfristig mit einem Gesamtkonzept Antworten auf diese Fragen gebe. Darin müsse auch gezielte Unterstützung für Normalverdiener enthalten sein, nicht nur für Wohngeldempfänger: Alle Menschen im unteren Einkommensdrittel sollten davon profitieren. Sie seien von den Preissteigerungen hart getroffen und trotz Preisbremsen und Einmalzahlung müssten sie nach jetzigem Stand mit mehr als einer Verdopplung der Energiekosten rechnen. “Das können viele nicht schultern”, so der Bundestagsabgeordnete.