Der CDU-Kreisverband Konstanz wird beim Bundesparteitag den Antrag auf ein neues Grundsatzprogramm der CDU einbringen. Der Kreisverband hatte im Dezember die Forderung nach einem neuen Grundsatzprogramm diskutiert und mit einer großen Mehrheit als Beschluss an die weiteren Parteigremien verabschiedet. Unterstützung erhält der Verband vom Bundestagsabgeordneten Andreas Jung, der sich jüngst öffentlich für das Vorhaben ausgesprochen hat. Jung, der zugleich Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg ist, hatte erklärt, dass die Union die kommenden Jahre zur Profilbildung nutzen solle.
„Wir freuen uns, dass Andreas Jung den Antrag des CDU-Kreisverbands aufgegriffen hat und ihn weiterträgt“, erklärt Fabio Crivellari, stellvertretender Kreisvorsitzender und Initiator des Antrags. Die Diskussion eines neuen Grundsatzprogramms biete die Möglichkeit, auf allen Ebenen der Partei eine breit angelegte Positionsbestimmung zu betreiben. „Es gibt hier einen dringenden Bedarf, das spüren alle in der Union“, so Crivellari. Dies sei eine notwendige Konsequenz aus der vergangenen Bundestagswahl, bei der die CDU empfindliche Verluste verzeichnen musste. Die eigenen Leitlinien dürften trotz der Zusammenarbeit mit der SPD nicht aus dem Blick geraten. Deswegen sei es nun wichtig, parallel zur Regierungsarbeit die eigene Identität zu schärfen und die CDU deutlicher herauszustellen als eine christlich geprägte bürgerliche Kraft, die sich auf ihre konservativen Wurzeln ebenso besinnt wie auf ihre sozialen und marktwirtschaftlichen Grundsätze.
Der CDU-Kreisverband will nun versuchen, den Antrag auf dem Bundesparteitag am 26. Februar in Berlin einzubringen. „Wir freuen uns über eine rege Diskussion und hoffen, dass uns die Delegier- ten am Ende folgen und diesen wichtigen Prozess in Gang bringen“, erklärt Crivellari.